Beschreibung
In diesem Roman steht eine ganz besondere Hauptfigur im Mittelpunkt: Ein rätselhaftes Gemälde bezaubert seine Betrachter über die Jahrhunderte. Häufig wechselt es die Eigentümer und alle, die im Laufe der Jahrhunderte das Bildnis des jungen Mädchens im blauen Kleid besitzen dürfen, verfallen dem seltsamen Reiz des Frauenporträts. Ihnen allen fällt die Trennung schwer, denn die verträumte Kindfrau im blauen Kleid ist auf geheimnisvolle Weise als stumme Zeugin stets auch mit dem persönlichen Schicksal der Besitzerinnen und Besitzer verbunden; und doch muss das Bild weiterwandern von Station zu Station durch die Geschichte. Die Darstellung der wechselvollen Wanderung des Gemäldes zieht schon zu Beginn der Lektüre die Leserin/den Leser in ihren Bann, und einmal begonnen, kann man das Buch kaum aus der Hand legen. Besonders fesselnd wirkt der Roman dadurch, dass die acht verschiedenen Stationen nicht chronologisch von der Entstehung bis zum letzten Besitzer erzählt werden; vielmehr arbeitet sich die Autorin in Einzelschritten zurück, von der Gegenwart in einem amerikanischen College über die Zeit der Judendeportation in Amsterdam während des Zweiten Weltkriegs, die leichtlebige Epoche des Rokoko oder die auslaufende Hexenverfolgung bis in die Zeit des berühmten Malers Jan Vermeer.