Beschreibung
Sie sind Geschäftspartner und außerdem sind sie auch noch Freunde. Der amerikanische Jude Max Eisenstein und der deutsche Kunsthändler Martin Schulse. In San Francisco führen sie gemeinsam eine Galerie. Nach der Rückkehr Martins nach Deutschland im November 1932 zeugt ein reger brieflicher Kontakt von der Beziehung der beiden. Doch schon bald – zu Anfang fast unmerklich, dann jedoch immer deutlicher – verändert sich diese Beziehung. Martin gerät in das Deutschland des Nationalsozialismus. Wie ein schleichendes Gift vereinnahmt und verändert die Weltanschauung ihn. Seine Briefe spiegeln seine wachsende Eingebundenheit in das System wider. Und behauptet er zu Anfang noch, dass die „Wahrhaftigkeit“ ihrer Freundschaft niemals aufhöre, so schickt er kaum einen Monat später einen Brief nach Amerika, in dem er Max auffordert, ihm nicht mehr zu schreiben: „Wir sind keine Freunde mehr, das müssen wir beide anerkennen.“ Obwohl Martin versucht, jeden Kontakt zu Max abzubrechen, bleibt dieser hartnäckig – mit katastrophalen Folgen. Dieser kurze Roman zeigt auf erschütternde und beklemmende Weise die Deformation des Menschen unter dem Einfluss eines totalitären Systems.