Wer uns in den Sozialen Medien und/oder als Newsletter-Abonnent*in folgt, hat es bereits im Vorfeld mitbekommen: der Blindenschriftverlag war gemeinsam mit der Hörbücherei auf dem Katholikentag 2022 in Stuttgart am Infostand des DKBW vertreten. Mit 27.000 Besucher*innen viel die Teilnehmerzahl zwar wesentlich geringer aus als in den Vorjahren, jedoch mangelte es uns nicht an vielen interessierten Menschen, die mehr über unsere Arbeit und die Brailleschrift erfahren wollten.
Die Mitarbeitenden des Verlags starteten am Mittwoch, den 25.05. in Richtung Stuttgart. Ordentlich beladen fuhr unser Kollege mit seinem privaten Kleinbus unsere Info- und Werbematerialien am frühen Morgen von Bonn nach Baden-Württemberg. Tags zuvor hatten alle Beteiligten beim Verladen geholfen. Neben unzähligen Kisten, einem Flyeraufsteller und einer Sackkarre kam noch die Werbewand, die Theke, 2 Roll-Ups und eine Werbesäule mit. Alles praktisch verpackt in Transporttaschen. Den Aufbau hatten wir bereits in Bonn in unserem Versandt geprobt.
Am späten Nachmittag waren alle eingetroffen … was jedoch nicht für die Standausstattung galt. Doch wieder einmal bewiesen wir Kreativität; funktionierten die Werbesäule kurzerhand zum dekorativen Regal für unsere Einheitsübersetzung sowie das Gotteslob um, nutzten unsere kleinen Klapptische als Materialablage … nun ja, und Sitzen wird überbewehrtet.
Von Donnerstag bis Samstag war unser Stand von 9:00 bis 19:00h besetzt. Es kamen vielen Interessierte, um sich über unsere Verlagsarbeit zu informieren oder einfach mal Blindenschrift ertasten zu können. Besonders die Dimension der Einheitsübersetzung in Braille – im Gegenzug zu einer Schwarzschrift Bibel – sorgte regelmäßig für erstaunte Gesichter. Eine der häufigsten Fragen war, wie lange man eigentlich braucht, um die Blindenschrift fließend mit den Fingern lesen zu können. Erfreulich waren zudem die Gespräche bei denen angefragt wurde, welche Möglichkeiten es gibt Materialien barrierefrei für blinde und sehbehinderte Menschen in Braille zugänglich zu machen. Das zeigt deutlich, dass ein größeres Bewusstsein für Barrierefreiheit und Inklusion geschaffen wird.
Genug zu tun gab es definitiv immer. Spannende Gespräche mit Studierenden, Schüler*innen, Menschen aus dem pädagogischen Bereich, selbst Betroffene oder Bekannte von Leuten mit Blindheit kamen zu Stande. Auch ein paar Kirchenschaffende machten an unserem Stand halt. Darunter Kardinal Marx, Bischof Fürst und Weihbischof Eberlein. Eine Initiatorin von der Bewegung „Maria 2.0“ machte sogar ein Foto von unserem, wie sie sagte „fröhlichen“, mit gelben Luftballonen geschmückten Stand.
Der Renner, neben den 1000 Braillealphabeten (von denen wir alle verteilten), waren die gelben Quietscheenten, Papierleselupen und bebraillte Lineale.
Wie das so ist, ging der Abbau am Samstag Abend relativ schnell. Dazu beigetragen haben die vielen leeren Kisten sowie die tatkräftige Hilfe der Herren vom Nachbarstand.
Es waren zweifellos anstrengende Tage, allerdings sind sich alle einig, dass das Stand-Team auch am nächsten Katholikentag 2024 in Erfurt gerne dabei ist.