Beschreibung
Am Anfang ist der fünfzehnjährige Junge neugierig und fast amüsiert, als ihm bewusst wird, dass er im Konzentrationslager gelandet ist. Er rechnet mit einem Irrtum oder zumindest damit, dass er bald versteht, was mit ihm und um ihn herum geschieht. Inzwischen versucht er jedoch, seine Rolle in diesem grotesken Spektakel so gut wie möglich zu spielen. Die Fähigkeit, sich ein Stück weit vom Grauen abzukapseln und sich bereitwillig auf die Logik des Lagers einzulassen, lässt ihn überleben. Manchmal sind es allerdings auch reine Zufälle, sein zäher Wille oder unverständliche Handlungsweisen anderer, die ihm ein Überleben ermöglichen. – Der Rezensent des “Spiegel” sagt über dieses Buch: “Imre Kertész ist etwas Skandalöses gelungen: die Entmystifizierung von Auschwitz. Es gibt kein literarisches Werk, das in dieser Konsequenz, ohne zu deuten, ohne zu werten, der Perspektive eines staunenden Kindes treu geblieben ist.” Und gerade diese Wahl der Perspektive, der durchgängig eingehaltene unschuldige und optimistische Ton des jüdischen Jungen, der die Deportation nach Auschwitz als Aufbruch ins Unbekannte erlebt, macht die Lektüre dieses Romans zu einem unvergesslichen Leseerlebnis. Imre Kertész, der Literatur-Nobelpreisträger des Jahres 2002, verarbeitet in diesem literarischen Meisterwerk seine eigenen Erlebnisse in Auschwitz und Buchenwald.